Besserung
Die Medikamente und die Futterumstellung scheinen bei Jugine langsam Wirkung zu zeigen.
Der Durchfall ist besser geworden und das Erbrechen ist auf die „normale“ Häufigkeit zurück gegangen.

Die Medikamente und die Futterumstellung scheinen bei Jugine langsam Wirkung zu zeigen.
Der Durchfall ist besser geworden und das Erbrechen ist auf die „normale“ Häufigkeit zurück gegangen.
Nach meiner fünften Erhaltungstherapie hatte ich auch einen Termin für eine Sonographie die der Nachsorge dient.
Alle Lymphknoten, die Schilddrüse und die anderen Organe sind unauffällig.
Meine Milz ist noch immer vergrößert, auch wenn sie nur noch 13,4 cm im Durchmesser ist. Vor Beginn der Therapiephase war sie etwas mehr als 19 cm groß. Weiter ist noch heraus gekommen das ich eine Nebenmilz habe.
Das ist nicht weiter tragisch.
In drei Monaten habe ich die nächste Nachsorge.
Alles wie immer.
Nadel rein, Infusion dran und Nadel raus.
Morgen läuft die Zeit aus während der ich Blutverdünner genommen habe.
Das ich keine Blutverdünner mehr nehme, bedeutet nicht, dass mein Blut „dicker“ wird, denn ich nehme nach wie vor Ibrutinib. Dieses Medikament verändert ebenfalls die Blutverdünnung.
Was es aber bedeutet ist, dass ich ein Medikament weniger nehmen kann.
Heute konnte ich die Blutwerte von Jugine beim Tierarzt abrufen.
Auch wenn die ärztliche Untersuchung keine Anzeichen für eine Erkrankung gezeigt hat, ist ein Blutwert nicht in Ordnung.
Es handelt sich um den Kreatininwert der mit 3,4 mg/dl deutlich erhöht ist. Der max. Normwert liegt bei 1,6 mg/dl.
Jugine bekommt ab heute ein wertsenkendes Medikament und ein anderes Futter. Luna bekommt das andere Futter zwangsläufig auch denn beide Essen aus den gleichen Näpfen.
Innerhalb der 24-Stunden Blutdruckmessung hatte ich drei Stunden mit Blutdrücken die meinem Arzt sorgen machen.
Dabei sind es nicht die „oberen“, sondern die „unteren“ Werte die Besorgniserregend sind. In den drei Stunden war der höchste untere Wert 115. Zum Glück nur ein Mal.
Aktuell ist mein Arzt ein wenig ratlos, denn ich habe von den hohen Werten nichts mit bekommen bzw kann mich nicht daran erinnern das was in dem Zeitraum passiert ist. Was ich weiß, ist das ich mich nicht unwohl, innerlich unruhig oder angespannt gefühlt habe.
Mitte April habe ich den nächsten Termin für ein Bestastungs-EKG.
Laut dem Tierarzt ist bei Jugine alles in Ordnung. Das Herz schlägt stark und regelmäßig. Das Gewicht ist mit vier Kilo in Ordnung und er macht einen guten Gesamteindruck.
Der Arzt hat ihm für ein großes Blutbild Blut abgenommen. Das Ergebnis bekommen wir übermorgen per Telefon.
Nach einer kurzen aber lauten Gesangseinlage sind wir mit Jugine beim Tierarzt angekommen.
Heute morgen habe ich das 24-Stunden Blutdruck Messgerät abgeholt. Morgen früh gebe ich es wieder ab.
Das Auswertungsgespräch zur Langzeitmessung bekomme ich morgen Nachmittag.
Jugine soll hier natürlich auch seinen Platz haben.
Er ist ziemlich alt geworden, nein er lebt noch. Man merkt ihm das Alter an.
Er ist dünner geworden und er hört glaube ich nicht mehr gut oder gar nicht mehr. Denn er reagiert auch auf das miauen seiner Schwester nicht mehr.
Ich habe nächste Woche einen Termin beim Tierarzt gemacht, damit Jugine mal untersucht wird ob alles in Ordnung ist.
Ich habe mal von einem Infekt abgesehen ein Jahr Ruhe vor einer Erkältung gehabt.
Nun ist es soweit, letzten Donnerstag bin ich zum Arzt gegangen. Bis diesen Mittwoch bin ich erstmal ausser Gefecht gesetzt.
Ich habe lange überlegt wie ich den Beitrag nennen soll.
Den er handelt über ein meiner Meinung nach sehr wichtiges Thema welches fast jeden Erdenbürger betrifft bzw betreffen kann.
Aber was meine ich? Es ist zum einen die Blutspende bzw die Spende von Blutbestandteilen, weiter geht es mit der Knochenmarkspende bis hin zur Organspende.
Wenn ich an meine Vergangenheit zurück denke bin ich Jahre lang mal mehr mal weniger oft zur Blutspende gegangen. Ich habe gespendet weil mir schon immer bewußt war dass sich Blut nicht künstlich herstellen lässt und das die Spende Leben rettet. Aber viel wichtiger finde ich, daß die Spende nicht weh tut, wenn man mal von dem Piks in den Arm absieht.
Das gleiche gilt für die Spende von Blutbestandteilen, die Spende gestaltet sich ähnlich wie die Blutspende. Sie ist nur zeitaufwändiger. Was die Blutbestandteile angeht brauchte ich während meiner Akuttherapie selber Thrombozyten. Ohne die Spende eines anderen Menschen hätte es sonst dumm für mich ausgehen können.
Das Thema Knochenmarkspende ist ein Thema bei dem ich nicht viel sagen kann außer das die Typisierung für die DKMS definitiv nicht weh tut, denn man muss nur mit einem Wattestäbchen an der Innenseite der Wange langstreichen und einsenden. Fertig!
Mit meiner Leukämie habe ich nochmal Glück gehabt. Mein Knochenmark ist sauber, weshalb ich für mich selber spenden konnte. Ich hoffe das ich das eigene Material nie brauchen werde und es für immer und ewig eingefroren bleiben kann.
Als letztes Thema habe ich die Organspende. Ich selber habe bis zu meiner Diagnose einen Organspenderausweis bei mir getragen. Jetzt ist es so, dass ich als Spender leider ausscheide.
Meiner Meinung nach sollte es in Deutschland genauso laufen wie in anderen europäischen Ländern. Es sollte die Wiederspruchsregelung geben und nicht auf Basis der Zustimmung laufen.
Viele mit denen ich über dieses Thema gesprochen habe, haben sich über das Thema Organspende nie Gedanken gemacht oder haben sich nicht darüber informiert.
Wie wichtig die Bereitschaft zur Organspende sein kann, haben wir im familiären Umfeld hautnah erleben müssen. In dem Fall war es so, daß ganz dringlich eine neue Lunge benötigt wurde, die aufgrund der Spendebereitschaft eines anderen Menschen zum Glück zügig verfügbar war. Weiter möchte bzw kann ich nicht darauf eingehen.
Auch oder gerade weil du den Text bis zum Ende gelesen hast, konnte ich vielleicht auch dich ein wenig davon überzeugen in Zukunft mal über die geschriebenen Möglichkeiten, Leben zu retten nachzudenken. Es würde mich aber auch viele andere freuen wenn du dich auf das Abenteuer Leben retten einlassen würdest.
Heute vor einem Jahr war mein letzter Arbeitstag vor der ersten stationären Therapie die im wahrsten Sinne in die Hose ging.
Heute ein Jahr später bin ich um viele Erfahrungen reicher auf die ich hätte auch gut verzichten können.
Für die Zukunft freue ich mich auf viel Zeit mit meiner kleinen Familie und Freunden.
Ab morgen bin ich wieder regulärer Gehaltsempfänger.
Ich habe gestern die letzte AU sprich die Endbescheinigung eingereicht.
Ich war mit auslaufen der AU fast ein Jahr krank geschrieben. Es ist Wahnsinn, am 22. Februar 2023 war mein letzter Arbeitstag vor der Chemo und allem was ich erlebt habe.
Diese Bescheinigung bedeutet aber auch, dass ich der Normalität wieder ein ganzes Stück näher gekommen bin.