Voll behangen

Viel mehr geht fast nicht mehr. Ich habe noch einen Anschluß an meinem Port frei,der bleibt aber auch frei.
Viel mehr geht fast nicht mehr. Ich habe noch einen Anschluß an meinem Port frei,der bleibt aber auch frei.
Heute bekomme ich die nächste Runde R-CHOP.
Für die nächsten fünf Stunden sitze ich in einem Therapieraum der Uniklinik und lasse die Chemie auf mich wirken.
Wir haben es getan…
Ich bin nicht zu faul zum kochen, ganz im Gegenteil ich koche sogar sehr gerne. Aber wir haben schon länger mit dem Gedanken gespielt uns eine „selbstkochende“ Küchenmaschine zu kaufen.
Der Preis des Staubsauger bauenden Marktführers war uns zu teuer. Auch wenn die Küchenmaschine das Geld bestimmt wert ist.
Vorletzte Woche hatte Lidl den monsieur cuisine in der smarten Version im Laden stehen. Auch hier haben wir hin und her überlegt.
Letztendlich hat meine Frau die Entscheidung getroffen und hat einem der Helferlein ein neues Zuhause gegeben.
Seither haben wir schon viele leckere Sachen damit gekocht.
Meiner Meinung nach, ersetzt das Gerät keinen normalen Herd, aber es erleichtert vieles. Denn es gibt einem die einzelnen Schritte vor. Das beste ist man muß nicht aufpassen das etwas anbrennt. 😀
Bedingt durch die Therapie habe ich mit Sodbrennen zu tun.
Bedauerlicherweise helfen die in der Apotheke erhältlichen Mittel nicht so gut.
Ich hoffe das mir die Ärzte etwas wirkunsvolleres geben können.
Aufgrund der Komplikationen und meinem Zustand im Nachgang habe ich ganz vergessen festzuhalten wie das Finanzamt für 2022 entschieden hat.
Der von mir eingereichten Steuererklärung wurde im vollen Umfang zugestimmt.
Heute morgen ist unsere Heizung das erste Mal nicht automatisch angesprungen.
Sie ist auf 20°C Wunschtemperatur eingestellt.
Wenn es draußen weiterhin warm bleibt, gehe ich davon aus, dass die Heizung ausbleiben wird, auch wenn sie auf Automatikbetrieb steht.
Seit meinem letzten Krankenhausaufenthalt ist die Anzahl an Tabletten die ich morgens nehmen muss deutlich angestiegen.
Es sind zum einen die Chemotabletten, dazu kommen ein Blutverdünner, eine Tablette gegen Herzrhythmusstörungen und ein Vierenblocker.
Nach meiner Odyssee die ich erleben musste, durfte ich für zwei Wochen nach Hause.
Diese zwei Wochen haben wir genutzt um zum einen, einen schönen Urlaub mit meinem besten Freund zu machen und zum anderen die Ruhe zu genießen.
Die Zeit hat richtig gut getan um den Kopf frei zu bekommen und den Körper ein wenig auf die weitere Therapie vorzubereiten.
Die nächste Therapie hat gestern begonnen.
Ich bekomme vier mal die R-CHOP Therapie und zusätzlich über zwei Jahre eine Tablette.
Den ersten „neuen“ Zyklus bekomme ich stationär, die Ärzte wollen sicher gehen, dass meine Nieren ihre Funktion behalten. Mein in Aufenthalt im Krankenhaus soll sich nur auf ein paar Tage beschränken.
Es ist mehr als einen Monat her das ich mich das letzte Mal gemeldet habe. In der Zeit ist sehr viel geschehen. Durch die Ereignisse die ich in den nächsten Zeilen schildern möchte, fehlte mir die Kraft und auch der Sinn hier etwas zu veröffentlichen.
Aber beginnen wir mit dem Zeitpunkt des letzten Beitrags.
Am 28.02. ist nicht mehr viel geschehen. Ich erhielt eine Aufbauspritze für Trombozyten und Leukozyten und der Port-Katheter wurde mir eingesetzt. Das einsetzen lief ohne Komplikationen.
Da ich ohne Probleme oder Symptome war, wurde ich am 01.03. morgens nach Hause entlassen. Ich war froh nach Hause zu dürfen und rief meine Frau an damit sie mich abholen kommt bevor meine Kinder nach Hause kommen.
Meine Kinder bekam ich später als gedacht zu sehen, denn ich war so müde und erschöpft das ich mich erst einmal hingelegt habe und bis nachmittags geschlafen habe. Aber ich habe es geschafft mit meiner Frau zusammen meinen Sohn aus der Kita zu holen.
Aber damit war mein Tag beendet. Ich war fix und fertig.
In der darauf folgenden Nacht bekam ich Schüttelfrost, ich habe dennoch kein Fieber gemessen. Das habe ich erst am folgenden Morgen gemacht.
Resultat, 38,8°C. Für einen Krebspatienten bedeutet das im Gegensatz zu einem gesunden Menschen schon Fieber. Ich rief in der Klinik an und fragte was ich tun soll.
Ich sollte über die Notaufnahme rein kommen, was ich auch tat.
In der Notaufnahme wurde nochmals Temperatur gemessen, es wurde Blut abgenommen und ich wurde untersucht. Nach langem hin und her wurde ich auf der Notaufnahmestation aufgenommen und für eine Nacht in einem Zimmer ohne Fenster untergebracht.
Nach der Nacht kam ich auf meine „alte“ Station. Es folgten weitere Untersuchungen, Blutentnahmen usw…
Es wurde mir zu guter letzt gesagt das meine Nieren nicht mehr funktionieren würden. Ich merkte zwar nichts davon, aber die Werte sprachen für diese Tatsache.
Das die Nieren nicht mehr funktionieren, merkte ich in der Nacht vom 3. auf den 4. März. Ich bekam Halluzinationen. Bilder bzw Filme im Kopf die einem Horrorfilm wirklich sehr nahe kommen.
Ich meldete das natürlich. Was noch mehr Untersuchungen zur Folge hatte. Es folgte eine Zeit mit wenig Schlaf.
Am 08. März erfuhr ich morgens das ich ab mittags Dialyse bekommen werde. Zum einen freute ich mich darüber, denn es bedeutete das die Träume aufhören würden, zum anderen machte es mir Angst.
Es war wie es war. Ich wurde mit meinem Bett zur Dialyse gefahren wo mir erstmal ein weitere Port gelegt wurde.
Auch das hat ohne weitere Komplikationen geklappt. Die erste Dialyse konnte starten. Es folgten in der gleichen Woche zwei weitere. Danach hatte ich bis Montags Pause.
Zusätzlich erhielt ich hochdosiert Wasser abfuhrende Medikamente, die ihre Wirkung zeigten, denn ich konnte auf einmal wieder pullern.
Bei der vierten Dialyse hatte ich auf einmal, ich nenne es immer „Party in der Brust“. Mein Herz spielte verrückt, meine Arme und Beine waren ganz umruhig und zittrig. Die Dialyse wurde abgebrochen und ich wurde aufgrund des hohen Puls und Blutdrucks untersucht.
Ein Infarkt konnte zum Glück ausgeschlossen werden. Es war zum Glück „nur“ Vorhofflimmern.
Mit Medikamenten konnte das Flimmern abgestellt werden und die Dialyse konnte weitergehen. Dieses und das nächste Mal verliefen ohne Probleme.
Nach der fünften Dialyse wurde eine Pause gemacht und meine Nierenwerte wurden ohne die Reinigung durch die Maschine geprüft.
Die Werte besserten sich sodass die Wassertabletten und auch die Herzmedikamente abgesetzt werden konnten.
Nach vielen Untersuchungen, vielen Sorgen und Ängsten wurde ich letztendlich am 28.03. nach rund fünf Wochen Krankenhausaufenthalt nach Hause entlassen.
Zu meinen Medikamenten gehört seitdem ein Blutverdünner und zwei Virenhemmer.